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Aktuell im LSVS

02.03.2021

Arbeiten von zu Hause – nicht nur in Corona-Zeiten


Foto: Heiko Lehmann

Heiko Lehmann sprach in der ersten Ausgabe des Saarsport Magazins mit den LSVS-Mitarbeitern Nina Both, Mischa Theobald und Heike Lesch über das Home Office.

Zeiterfassung, Gehaltsabrechnungen und Arbeitsverträge – das sind die Themen, die Nina Both in diesen Tagen abzuarbeiten hat. Allerdings nicht in der Zentrale des Landessportverbandes für das Saarland (LSVS) in der Hermann-Neuberger-Sportschule in Saarbrücken, sondern zu Hause. Etwa 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat der LSVS. Die meisten sind wegen Corona zurzeit im Homeoffice und erledigen ihre Arbeit von zu Hause aus.

Wir arbeiten an zwei Tagen daheim und sind drei Tage im Büro auf der Sportschule. Mittlerweile klappt das wirklich gut und das Arbeiten von zu Hause hat auch positive Effekte“, sagt Nina Both. Zu Beginn des Homeoffice hat die 40-Jährige noch mit dem Laptop im Esszimmer gesessen und dort gearbeitet. Mittlerweile hat sie sich ein sehr schönes Büro im ersten Stock mit Panoramablick über ihren Wohnort Holz eingerichtet. „Am Anfang war alles etwas ungewohnt und neu, aber mittlerweile hat sich alles sehr gut eingespielt. Wenn du mitten in der Wohnung arbeitest, dann musst nach Feierabend immer alles wegräumen und am nächsten Tag wieder aufbauen. Mit richtigem Büro ist das viel besser. Da kann alles einfach liegen bleiben und am nächsten Tag geht es weiter“, sagt sie.

Nina Both arbeitet seit dem Jahr 2001 beim LSVS und ist selbst sportlich aktiv. Sie macht zwei- bis dreimal pro Woche Crossfit und hat durch das Arbeiten zu Hause auch mehr Zeit für ihre Freizeit. „Wenn ich normal ins Büro nach Saarbrücken fahre und nachmittags wieder zurück, verliere ich im Vergleich zum Homeoffice zweieinhalb Stunden. Die Zeit habe ich mehr. Ich kann zu Hause in der Mittagspause auch mal einkaufen gehen, was ich ansonsten nach Feierabend machen müsste“, erzählt Nina Both von den Vorteilen des Homeoffice. Aber sie vermisst auch ihre Arbeitskollegen. Nur arbeiten von zu Hause wäre nichts für sie. „Wenn wir alle in einem Haus auf der Sportschule arbeiten, sind die Wege sehr kurz. Wir machen zwar viel über Videokonferenzen, aber es ist nicht dasselbe wie der direkte Austausch mit den Kollegen“, sagt sie.

Mischa Theobald ist Fitness-Ökonom und arbeitet seit dem Jahr 2019 in der Öffentlichkeitsarbeit beim LSVS. Er präsentiert den Landessportverband in den sozialen Medien und pflegt die Homepage des LSVS. Ganz neu ist das Homeoffice für ihn nicht. „Ich habe auch vor Corona schon von zu Hause aus gearbeitet. Wenn am Wochenende zum Beispiel etwas Interessantes passiert, das wir auf unserer Homepage veröffentlichen wollen, dann habe ich das zu Hause gemacht“, sagt der 30-Jährige. Auch er ist Sportler. Er hat schon für den SV Röchling Völklingen in der Fußball-Oberliga gespielt, für den SV Hasborn in der Saarlandliga und ist aktuell Trainer des Verbandsligisten SSC Schaffhausen. „Ich habe mir zu Hause auch ein Büro eingerichtet, in dem ich arbeite. Dann kann ich mich optimal auf meinen Job konzentrieren“, sagt er. Auch der 30-Jährige sieht im Homeoffice viele Vorteile. „Die Zeitersparnis ist an erster Stelle. Den Kontakt zu Mitarbeitern habe ich auch per Videokonferenz, Email und Telefon. Man kann viele Dinge wirklich einfacher und effizienter gestalten.“ Wie alle Mitarbeiter des LSVS im Homeoffice hat auch er seine Büronummer auf seinen Privatanschluss umgeschaltet und ist immer erreichbar. „Es funktioniert wirklich gut, aber nur Homeoffice geht auch nicht. Im direkten Gespräch mit den Kollegen ist es einfach besser und persönlicher“, sagt Mischa Theobald.

Heike Lesch hat sich in ihrem Haus im Keller ein Büro eingerichtet und arbeitet zwei Tage pro Woche im Homeoffice und ist an drei Tagen auf der Sportschule. „Das sind schon schöne Tage, wenn man daheim arbeitet. Im Homeoffice muss ich kein Eis an den Autoscheiben kratzen, die glatten Straßen spielen keine Rolle und ich muss nicht bei Wind und Wetter lange zum Arbeitsplatz fahren“, sagt die 51-Jährige aus Friedrichsthal. Sie arbeitet schon 32 Jahre für den LSVS in der Finanzabteilung. Sie betreut auch die etwa 120 Saar-Sportvereine, die ihre Finanzen über den LSVS abwickeln lassen. Sie musste sich für das Homeoffice auch umstellen, hat aber, wie viele Mitarbeiter des LSVS, die Vorteile erkannt. „Das muss einem schon Spaß machen. Ich kenne aber auch Menschen, die mögen gar kein Homeoffice. Da ist eben jeder anders, wie bei allem“, berichtet die Mutter von drei Kindern und Oma einer Enkeltochter. Sie findet die zwei Tage Arbeit von zu Hause toll und hat sich darauf eingerichtet. Nur Homeoffice möchte die ehemalige Leichtathletin und heutige Leichtathletik-Trainerin beim SC Friedrichsthal aber auch nicht machen. „Die sozialen Kontakte fehlen schon. Du sitzt ja zu Hause nur am Computer und machst deine Arbeit. Wir hatten ohne Corona immer ganz tolle Weihnachtsfeiern mit allen Mitarbeitern und konnten zum Beispiel im vergangenen Jahr gar nichts machen. Die Menschlichkeit geht schon verloren, wenn man sich nicht sieht“, sagt Heike Lesch.

Das coronabedingte Homeoffice war zu Beginn des Lockdowns auch beim LSVS eine Notlösung, um die Mitarbeiter vor einer möglichen Infektion zu schützen. Mittlerweile sind aber so viele positive Effekte aufgetreten, dass der LSVS das Home-Office zu eine Dauerlösung machen möchte. Zwei Tage von zu Hause arbeiten und drei Tage im Büro – eine neue Strategie, die auf große Zustimmung bei vielen Mitarbeitern stößt.

Text: Heiko Lehmann