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Andreas Waschburger Achter im Londoner Serpentine Lake

Andreas Waschburger wurde bei seiner Olympiapremiere Achter. Foto: im.

Andreas Waschburger vom Malstatt Burbacher Schwimmverein hat am Freitag, 10. August 2012, bei seinem Olympia-Debüt sein Ziel erreicht. Auf seinen achten Platz kann der Saarbrücker Freiwasser-Schwimmer stolz sein.

Für Andreas Waschburger beginnt um 12:00 Uhr Londoner Zeit sein 10km Freiwasser-Schwimmen. Messen muss er sich mit den Besten der Welt bei dieser Olympiade. Mit ihm im Team sein Kamerad Thomas Lurz. Vor 100.000 Zuschauern im Serpentine-See des Hyde Parks und Hunderten von Millionen Zuschauern in der ganzen Welt zeigt Waschburger wie hart er in den letzten Jahren gearbeitet hat und wie weit ihn sein Trainer Hannes Vitense (Landestrainer am Saarländischen Stützpunkt) gebracht hat.

Bei 30 Grad und dem Startschuss verfliegt für Waschi die Aufregung und er denkt nur noch an sein Ziel – Vorne dabei sein! In den ersten beiden von 6 Runden ist Waschburger im vorderen Feld und teilt sich mit dem Weltklasseschwimmer Melloullie (Tunesien) und Weinberger (Canada) die Führungsarbeit. Nach der 1. Runde – Kampfrichterpfiffe und die gelbe Flagge – Gelb für Waschburger – das bedeutet Vorsicht, denn noch eine Verwarnung und die Disqualifikation ist sicher. Andreas ist in diesem Rennen einer von 4 verwarnten Athleten. Doch nach einer sehr guten Verpflegung – die Schwimmer müssen während des harten Rennens Energie und Mineralien durch Getränke und Gels zuführen, damit der Körper den Belastungen standhält - wachsen seine Kräfte.  Dominant übernimmt der erst 25jährige Saarbrücker die Führung.

Das Wettkampftempo geht hoch, doch Waschburger scheint nicht zu schlagen. Die Fans im Hyde Park jubeln und Andreas schwimmt! 2 Runden liegt der Saarbrücker vorne – dann geht es in die letzte entscheidende Runde. Die Spitzengruppe wird nun keine Verpflegung nehmen. Auch Andreas will durchschwimmen doch der Ukrainer neben ihm muss zum Verpflegungssteg und versperrt Waschi den Weg.  Andreas kann aber nicht über ihn hinweg schwimmen sonst riskiert er die Disqualifikation. So muss er einen Bogen schwimmen und verliert damit den Anschluss an die Spitzengruppe mit Mellouli, Weinberger, Gianniotis und Lurz , die sich vom Hauptfeld abgesetzt hat.

Doch Andreas gibt nicht auf und versucht das, was jeder Profi im Freiwasserschwimmen für unmöglich hält – er will den Anschluss wieder gewinnen. Mit all seiner Kraft schwimmt er weiter, lässt einen Riesenabstand zum Verfolgerfeld und kämpft sich für seinen Traum mutig alleine durch das Wasser. Doch der Tunesier Melloullie, der eine Woche zuvor über 1500m Freistil in einem starken Wettkampf Bronze gewann, beschleunigt und lässt alle hinter sich. Andreas gibt alles und kämpft bis in Ziel – als Achter schlägt er über zehn Kilometer an. „Ich wollte unter die besten Acht. Das habe ich geschafft, deswegen bin ich hochzufrieden. Wir haben einen guten Job gemacht“, sagte „Waschi“ und dankte damit seinem Trainer Hannes Vitense, der auf der Tribüne das Rennen seines Schützlings mitverfolgt hatte.

Platz acht bei seiner Olympia-Premiere unter lauter Weltklasse-Schwimmern – Waschburger darf mit seinem Auftritt zufrieden sein.  Denn er hatte dem olympischen Rennen lange seinen Stempel aufgedrückt. Melloullie, der Ende 2006 wegen des Missbrauchs von Amphetaminen für 18 Monate gesperrt worden war, gewann Gold vor Thomas Lurz und dem Kanadier Weinberger. „Mellouli hat viel, viel mehr Tempo als wir“, sagte Waschburger, „es war erstaunlich,dass er das Rennen so durchziehen konnte“. Thomas Lurz, der 3,4 Sekunden hinter Melloulei anschlug, erklärte: „Ich wollte gewinnen, aber mit Silber bei Olympia muss man zufrieden sein.“ Für „Waschi“, der noch im September bei der Europameisterschaft in Piombino an den Start gehen wird, ist eines klar: bei seinen ersten Olympischen Spielen hat der junge Athlet Blut geleckt: „Bis 2020 geht es bei mir auf jeden Fall weiter und dann werden wir sehen!“

Eine Bildergalerie der Public Viewing Veranstaltung an der Hermann-Neuberger-Sportschule finden Sie hier.