Die Auswahl des DBV hatte diesen historischen Erfolg im Februar bei den kontinentalen Titelkämpfen in Russland durch einen 3:0-Sieg im Finale über Rekordgewinner Dänemark verzeichnet. Die Mixed-Team-EM existiert seit dem Jahr 1972.
„Bei dem Turnier können wir noch einmal schauen, wo wir stehen – einerseits mit der Mannschaft, andererseits erhält aber auch jeder Spieler diesbezüglich eine Rückmeldung. Es wird in jedem Fall interessante Matches geben“, blickt DBV-Sportdirektor Martin Kranitz auf die Mixed-Team-WM voraus, die im Jahr 1989 eingeführt wurde und 2013 zum ersten Mal in Malaysia stattfindet.
Aufgrund der guten Weltranglistenpositionen der deutschen Spitzenspielerinnen und –spieler gehört die Mannschaft des DBV abermals der zwölf Teams umfassenden Top-Gruppe an. Entsprechend werden sich allerdings bereits die Vorrundenspiele enorm schwer gestalten. Die zwölf Mannschaften sind in vier Untergruppen aufgeteilt. Deutschland muss als Nummer 5/8 der Setzliste in der Gruppe C gegen Taiwan (Setzplatz 9/12; Montag, 20. Mai 2013; 12.00 Uhr MESZ) sowie gegen Gastgeber Malaysia (Setzplatz 3/4; Dienstag, 21. Mai 2013; 12.00 Uhr MESZ) aufschlagen.
Wer nach Abschluss der Vorrunde Platz eins oder zwei in der Gruppe belegt, zieht in die K.o.- Runde ein. Die Viertelfinalspiele werden am Donnerstag, den 23. Mai 2013 ausgetragen. „Unser Ziel ist es zunächst, Gruppenzweiter zu werden, also das Viertelfinale zu erreichen. Danach sehen wir weiter“, meint Martin Kranitz.
Als Top-Favorit auf den Turniersieg gilt wie in den Jahren zuvor China. Die gemischte Mannschaft aus dem „Reich der Mitte“ setzte sich insgesamt schon achtmal gegen die gesamte Konkurrenz durch, zuletzt viermal in Folge. Bedenkt man, dass die Chinesen bei den Olympischen Sommerspielen in London in allen Disziplinen die Goldmedaille – und in drei Disziplinen noch weiteres Edelmetall – holten, scheint auch beim Sudirman Cup 2013 kein Weg an den Asiaten vorbeizuführen.
Weltranglistenplatzierung der Top-Leute entscheidend
Anders als die EM für Herren- und für Damennationalmannschaften, die in „geraden Jahren“ ausgetragen wird und die Qualifikation für die WM für Herren- und für Damennationalmannschaften, die Thomas & Uber Cup-Finals, darstellt, hat das Endergebnis bei der Mixed-Team-EM keinen Einfluss auf das Starterfeld bei der Mixed-Team-WM: Am Sudirman Cup dürfen alle Mitgliedsverbände des Badminton-Weltverbandes BWF teilnehmen, die dies möchten. In diesem Jahr sind dies 30.
Während bis einschließlich der Mixed-Team-WM 2009 das Abschneiden bei den Titelkämpfen zwei Jahre zuvor als Grundlage für die Einstufung in die verschiedenen „Ober-Gruppen“ (Level 1 = Top-Gruppe, Level 2 etc.) diente, wird seit 2011 pro Disziplin die Weltranglistenposition des am besten platzierten Akteurs jeder Nation zur Einteilung herangezogen. Ein Ab- bzw. Aufsteigen ist somit nicht mehr möglich, vielmehr wird die Bestimmung der Spielstärke der gemeldeten Mannschaften für jede Austragung neu vorgenommen.
Dass Deutschland in Kuala Lumpur zur Top-Gruppe zählt, impliziert somit nicht zuletzt, dass die Spitzenathleten des DBV in der Vergangenheit kontinuierlich hervorragende Leistungen gebracht haben. Deutschland ist neben dem EM-Zweiten und Mixed-Team-WM-Finalisten von 2011, Dänemark (Setzplatz 2), die einzige europäische Nation, die es in den illustren Kreis geschafft hat. Auf Level 1 agieren außerdem China (Setzplatz 1), Thailand (Setzplatz 3/4), Japan, Korea, Indonesien (alle Setzplatz 5/8), Indien, Singapur, Hongkong (alle Setzplatz 9/12) sowie Malaysia und Taiwan als Gruppengegner der Auswahl von Chef-Bundestrainer Holger Hasse.
Bei der Mixed-Team-WM 2011 verpassten die Badmintonasse des DBV als Gruppendritter den Einzug in die Runde der besten Acht. In der Vorrunde unterlag Deutschland dem späteren Turniersieger China (1:4) sowie Japan (1:4). In der Gesamtwertung kam die Mannschaft des DBV damit auf den geteilten neunten Rang.
Kein Preisgeld ausgeschrieben
Der Sudirman Cup wird alle zwei Jahre – jeweils in „ungeraden Jahren“ – ausgetragen. Er gilt als einer der prestigeträchtigsten Wettbewerbe im internationalen Badmintonsport und ist zugleich das einzige weltweite BWF-Turnier, bei dem Frauen und Männer gemeinsam eine Mannschaft bilden. Die Veranstaltung wurde erstmals im Jahr 1989 durchgeführt. Das Turnier im Jahr 2013 ist somit das 13. in der Geschichte. Bis dato gelang es nur drei Nationen, den Titel zu gewinnen: Rekordsieger China (8x), Korea (3x) und – bei der Premieren-Veranstaltung im eigenen Land – Indonesien (1x).
Benannt ist die Trophäe, die bei der Mixed-Team-Weltmeisterschaft vergeben wird, nach Dick Sudirman. Der ehemalige indonesische Top-Spieler ist der Begründer der Badminton Association of Indonesia (PBSI), des Badminton-Verbandes Indonesiens. Dick Sudirman fungierte 22 Jahre lang als dessen Präsident.
Bis 2003 wurde der Sudirman Cup jeweils im Zusammenhang mit den Individual- Weltmeisterschaften ausgetragen. Seit 2003 ist er ein eigenständiger Wettbewerb, der zeitlich losgelöst von der Individual-WM und an einem anderen Ort stattfindet. Ein Preisgeld ist beim Sudirman Cup nicht ausgeschrieben – es geht rein ums Prestige.
Ergebnisse und weitere Informationen
Alle Ergebnisse von der Mixed-Team-WM sowie weitere Informationen erhalten Sie auf der DBV-Homepage unter www.badminton.de (Rubrik „Nationalmannschaft“, Unterrubrik „WM - Mannschaft“, Bereich „13 KL“) und auf der Veranstaltungswebseite unter www.sudirmancup2013.com.