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09.08.2012

DTU-Mädels Elfte und Zwölfte beim Olympia-Triathlon

Anja Dittmer wurde bei ihren vierten Olympischen Spielen im Londoner Hyde Park Zwölfte. Foto: pb/dtu.

Anja Dittmer wurde bei ihren vierten Olympischen Spielen im Londoner Hyde Park Zwölfte. Foto: pb/dtu.

Aus dem erhofften Platz unter den ersten Zehn wurde beim olympischen Triathlon in London am Samstag, 4. August 2012, für die deutschen Damen leider nichts. Aber Anne Haug (München) als Elfte und Anja Dittmer (Saarbrücken) als Zwölfte ließen die Verantwortlichen der Deutschen Triathlon Union auch nicht unzufrieden auf den Wettkampf rund um den Hyde Park zurückblicken.

Die dritte DTU-Starterin Svenja Bazlen (Freiburg) beendete das Rennen auf Platz 32. Neue Olympiasiegerin ist die Schweizerin Nicola Spirig, die sich in einem Fotofinish gegen die Schwedin Lisa Norden durchsetzte. Bronze errang Erin Densham aus Australien. „Insgesamt bin ich zufrieden, hätte aber gerne den angestrebten Platz unter den Top Ten gehabt“, bilanzierte DTU-Sportdirektor Wolfgang Thiel. „Leider hatte Anja Dittmer zum Schluss des Rennens mit Krämpfen zu kämpfen, so dass sie nicht mehr viel mobilisieren konnte. Anne Haug hat ein Superrennen gemacht, aber im Schwimmen muss sie sich noch verbessern.“

Denn die bestplatzierte Deutsche hatte sich in der „Serpentine“, wie der See im Hyde Park genannt wird, einen Rückstand von 1:38 Minuten auf die Schnellsten eingefangen, den sie auch auf dem Rad nicht reduzieren konnte, weil sie den Anschluss nach vorne verpasst hatte und so in der Verfolgergruppe fahren musste. „Das Schwimmen war hart“, sagte Haug im Ziel. „Schade, dass auf dem Rad keiner mitgearbeitet hat in meiner Gruppe. Aber ich bin absolut zufrieden mit dem Resultat.“  An der Spitze fanden sich nach zwei Radrunden letztlich 22 Frauen zusammen, zu denen alle weiteren Favoriten inklusive Bazlen und Dittmer gehörten. Die Tempoarbeit von Spirig sowie mehrere Attacken von Bazlen und der Britin Lucy Hall ließen den Vorsprung kontinuierlich auf gut zwei Minuten anwachsen. Dittmer hatte sich in diesem Feld zurückhaltend gezeigt, fuhr dann aber als erste zum zweiten Mal in die Wechselzone, schnürte ihre Laufschuhe in optimaler Zeit und begann bei ihrem vierten olympischen Auftritt den abschließenden Lauf in Führung liegend. Die zweite Gruppe um Anne Haug hatte auf der letzten Runde zwar noch einige Sekunden aufholen können, doch mit einem Rückstand von 1:47 Minuten hatte die Münchnerin als 23. zu diesem Zeitpunkt keine Siegchancen mehr.

Um diesen kämpften in der ersten Laufrunde noch zehn Damen, die sich vom Rest des Feldes absetzen konnten. Dahinter lief Anja Dittmer, Bazlen suchte ihr eigenes Tempo und verlor die Führenden schnell aus dem Blick. Mit zunehmendem Rennverlauf verschärften die Topfavoritinnen die Geschwindigkeit, so dass sich einen Kilometer vor dem Ziel noch Spirig, Norden, Densham, die Britin Helen Jenkins und Sarah Groff aus den USA Medaillenhoffnungen machen durften. Auf der Zielgeraden lieferten sich dann Spirig und Norden einen famosen Sprint und wurden in derselben Zeit von 1:59:48 Stunden nach dem Zeitlupenstudium auf die Plätze eins und zwei gestuft. Anja Dittmer hatte zunächst noch einige Läuferinnen, die aus der Spitzengruppe herausgefallen waren, einholen können, verlor dann aber an Tempo durch Muskelkrämpfe. Haug lief am Ende so schnell wie die Medaillengewinner und überspurtete ihre Teamkollegin wenige hundert Meter vor dem Ziel, so dass sie als Elfte beste DTU-Starterin werden konnte.

„Die Ergebnisse sind im Rahmen unserer Möglichkeiten“, resümierte Dr. Martin Engelhardt, Präsident der DTU. „Wir hatten uns gewünscht, näher an die Medaillenränge zu kommen, gerade bei der Laufstärke Anne Haugs. Aber insgesamt ist das in Ordnung und nun schauen wir auf unsere Herren, die am Dienstag dann hoffentlich mehr Erfolg haben.“

Anja Dittmer: „Das war noch einmal ein Höhepunkt in meiner Karriere“

Platz zwölf bei ihren vierten Olympischen Spielen. Anja Dittmer hatte sich beim Wettkampf rund um den Hyde Park nach dem zweiten Wechsel gar an die Spitze des Feldes setzen können, dem Lauftempo der späteren Medaillengewinner Nicola Spirig (SUI), Lisa Norden (SWE) und Erin Densham (AUS) nicht folgen können. Nach dem Rennen gab sie kurz Auskunft über ihre Gedanken.

Hallo Anja Dittmer, Glückwunsch zum zwölften Platz bei Olympia. Wie lief das Rennen aus Ihrer Sicht?
Danke. Mit dem Schwimmen bin ich zufrieden und auf dem Rad habe ich mich toll gefühlt. Da habe ich mich selbst fast erschrocken, als ich plötzlich vorne lag. Danach bin ich so schnell gelaufen, wie es ging. Aber leider habe ich dann auf der letzten Runde Krämpfe in der linken Wade bekommen.

Aber ans Aufgeben haben Sie nicht gedacht…
Nein, ich wollte unbedingt ins Ziel. Ich bin halt nicht mehr die Jüngste.

Heißt das, Ihre vierten Olympischen Spiele waren die letzten?
Man sollte zwar niemals nie sagen, doch ich denke, das waren meine letzten Olympischen Spiele. Das war noch einmal ein Höhepunkt in meiner Karriere, aber ich glaube, es reicht langsam.

 


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