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19.04.2012

Olympia-Qualifikation: Ringer kämpfen um Startplätze für London

Timo Badusch kämpft ab 20. April in Bulgarien um eines der begehrten Olympiatickets. Foto: drb.

Timo Badusch kämpft ab 20. April in Bulgarien um eines der begehrten Olympiatickets. Foto: drb.

Den deutschen Ringern und Ringerinnen stehen harte Wochen bevor. Ab 20. April geht es im Wochentakt um die begehrten Olympiatickets. Das erste Turnier (kontinental) wird vom 20. bis 22. April in Sofia (BUL) ausgetragen.

Doch Stäbler ist bereits seit der Weltmeisterschaft 2011 in Istanbul (TUR) für London 2012 qualifiziert, der EM-Titel 2012 wäre ohnehin ohne Qualifikationsstatus gewesen. „Da wurde in den letzten Jahren zuviel ‚gemauschelt'", begründete der Präsident des Ringer-Weltverbandes FILA, Raphael Martinetti (Schweiz) die Entscheidung, ab 2012 kontinentale- und weltoffene Qualifikationsturniere auszutragen. Teilnehmen dürfen nur Ringer, deren Nation in der jeweiligen Gewichtsklasse noch nicht über ein Ticket für London 2012 verfügt. Und da sind noch genügend Welt- und Europameister und selbst Olympiasieger weiterhin auf der Strecke, die den ersten bis fünften Platz bei den Weltmeisterschaften 2011 in der Türkei verpasst haben.

DRB-Präsident Manfred Werner hat die Zielstellung ausgegeben, mit mindestens sechs Athleten in London anzutreten, einer davon sollte um eine Medaille kämpfen. Und dass man da auf einem guten Weg ist, zeigten die letzten Turniere, bei denen sich vor allem junge Athleten hervortaten. Der Übergang vom Junioren- in den Männerbereich scheint zu gelingen, wie auch die Deutschen Meisterschaften zeigten, bei denen viele ‚alte Hasen‘ von ‚Jungen Wilden‘ aus dem Titelrennen geworfen wurden - oder zumindest ordentlich Druck auf die vorderen Ränge ausübten. Und das im griechisch-römischen Stil noch etwas mehr als im freien Ringkampf, wo Teile der Spitze der Jugend das Feld, sprich Medaillenränge kampflos überließen. Der Lohn für die 'Jungen Wilden': zum ersten Olympia-Qualifikationsturnier werden von den Bundestrainern auch einige junge Athleten entsendet. Zu erwarten sind harte Duelle und nur die Finalisten erhalten ein Olympiaticket. Doch nach Sofia sind dann weitere, starke Athleten ‚aus dem Qualifikationsrennen‘, was die Sache für die deutschen Starter allerdings auch nicht erleichtert, denn einige internationale Verbände schicken ihre besten Ringer erst zum letzten Turnier, wo man sich die größten Chancen auf eine Qualifikation für London erhofft. Zur Erinnerung; auch Markus Thätner und Mirko Englich erkämpften ihr Olympiaticket für Peking 2008 erst im letzten Anlauf in Novi Sad (SRB), wo sich die Reihen der Konkurrenten schon deutlich gelichtet hatten. Englich holte in Peking dann gar die Olympische Silbermedaille.
Text: Jörg Richter

Den ersten Anlauf in Sofia bestreiten vom 20. bis 22. April aus deutscher Sicht folgende Athletinnen und Athleten:

Frauen: 

  • bis 48 kg: Alexandra Engelhardt (KSG Ludwigshafen)
  • 55 kg: Christiane Knittel (ASV Freiburg)
  • 63 kg: Aline Focken (KSV Krefeld),
  • 72kg: Lisa Hug (KSK Konkordia Neuss)

Griechisch-römischer Stil:

  • bis 55 kg: Dustin Scherf (KFC Leipzig)
  • 60 kg: Jens Rung (RWG Mömbris-Königshofen)
  • 74 kg: Timo Badusch (KSV Köllerbach)
  • 84 kg: Ramsin Azizsir (ASV Hof)
  • 96 kg: Oliver Hassler (RG Hausen-Zell)
  • 96 kg: Ralf Böhringer (KSV Aalen 05)

Freistil:

  • 55 kg: Marcel Ewald (SV Weingarten),
  • 60 kg:Tim Schleicher (SV Joh. Nürnberg),
  • 66 kg: Martin Daum (KSV Seeheim)
  • 74 kg: Andriy Shyyka (KSV Köllerbach)
  • 84 kg: Davyd Bichinashvili (ASV Mainz 88)
  • 96 kg: Robin Ferdinand (ASV Boden)
  • 120 kg: Nick Matuhin (1. Luckenwalder SC)

Qualifikationskriterien

An den Wettbewerben werden 344 Athleten teilnehmen, 72 Frauen und 266 Männer sowie drei garantierte Startplätze für das gastgebende NOK und drei Startplätze, die der Internationale Ringer-Verband (FILA) per Einladung vergibt. Jedes NOK darf pro Gewichtsklasse nur einen Athleten stellen.

Entscheidend für einen Startplatz ist das Erreichen von Quotenplätzen.Die erste Qualifikationsmöglichkeit waren die Weltmeisterschaften 2011 in Istanbul. Dort qualifizierten sich die ersten sechs Athleten in den olympischen Gewichtsklassen, also insgesamt 108 Athleten. Die zweite Qualifikationsphase bilden im März und April 2012 kontinentale Turniere, bei denen sich die ersten beiden Athleten jeder Gewichtsklasse qualifizieren, also jeweils 36 Athleten aus Europa, Asien, Amerika und Afrika/Ozeanien. In der dritten Qualifikationsphase qualifizieren sich insgesamt 50 Athleten, drei Männer und zwei Frauen pro Gewichtsklasse, bei einem internationalen Qualifikationsturnier in Taiyuan und schließlich weitere 36 Athleten, jeweils zwei pro Gewichtsklasse, bei einem letzten internationalen Qualifikationsturnier in Helsinki.NOKs, die bereits in einer Gewichtsklasse einen Quotenplatz erreichen konnten, dürfen in der weiteren Qualifikationsphase in den betreffenden Gewichtsklassen nicht mehr antreten. Nach Abschluss der Qualifikationsphase zum 1. Juni 2012 vergibt die FILA die letzten Startplätze per Einladung. Das gastgebende NOK darf seine drei Quotenplätze in beliebigen Gewichtsklassen nutzen. Gewinnen Athleten des Gastgebers reguläre Quotenplätze, werden entsprechend garantierte Quotenplätze entzogen, die dann ebenfalls per Einladung vergeben werden.