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Studium und Spitzensport – das passt! Wieder einmal sind die Studierenden die größte Statusgruppe bei den diesjährigen Olympischen Spielen in Brasilien. Mehr als jeder dritte Aktive (36,2%) ist derzeit an einer deutschen Hochschule eingeschrieben, dies ergab eine Analyse zur Struktur der deutschen Olympiamannschaft 2016, die von der Hochschule Mittweida zusammen mit dem Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband (adh) herausgegeben wurde. Wird die Gruppe ergänzt durch den Anteil an Hochschulabsolventen, wächst der Anteil sogar auf 42,9% (193 Personen).
„Die hohe Zahl an Studierenden und Absolventen bei Olympischen Spielen ist ein Beleg dafür, dass eine Duale Karriere Sinn ergibt. Die positive Bilanz ist einerseits Bestätigung, andererseits aber auch Ansporn, die Voraussetzungen für die Vereinbarkeit von Studium und Spitzensport weiter zu verbessern“, sieht adh-Generalsekretär Christoph Fischer den hohen Akademiker-Anteil auch als Folge des Projekts der „Partnerhochschulen des Spitzensports“.
Als ideale Vorbereitung auf die weltweit größte Multisportveranstaltung sieht Fischer auch die Universiaden als Weltspiele der Studierenden. „Hier haben die Aktiven die Möglichkeit, Olympia bereits ‚im Kleinen’, zu erfahren“, so Fischer. So verwundert es ihn auch nicht, dass 40 der insgesamt 450 deutschen Olympia-Startenden bereits Universiade-Erfahrung machen konnten. Unter ihnen auch prominente Namen wie Fabian Hambüchen (2015 und 2013) und Betty Heidler (2009). Mit Hambüchen reist sogar der amtierende Welthochschulsportler des Jahres nach Brasilien. Der Weltklasse-Turner, der an seinen vierten OS teilnimmt, konnte sich zuletzt in Gwangju ebenso wie Kugelstoßerin Lena Urbaniak über den Universiade-Titel freuen. Auch Ruder-Olympiasieger Tim Grohmann, der 2015 in Südkorea Bronze gewann, kämpft erneut um Edelmetall.
Im Vergleich zu den Olympischen Spielen 2012 ist zwar der prozentuale Anteil der deutschen Studierenden von 42,4% um knapp sechs Prozent zurückgegangen, dies liege allerdings vor allem am Anstieg der Profisportler insbesondere durch die Teilnehmer in den Sportarten Fußball, Handball und Golf, so die Studie. Wenn die Studierenden ähnlich erfolgreich sind wie 2012, darf sich Deutschland auf einige Medaillen freuen. Von den insgesamt 44 Medaillen des deutschen Olympia-Teams in London wurden 18, also rund 41%, von Studierenden beziehungsweise mit studentischer Beteiligung erzielt, darunter gut die Hälfte, nämlich sechs der elf Goldmedaillen des deutschen Teams.
Die meisten der studentischen Olympia-Teilnehmenden kommen von der Universität Hamburg. Gleich elf Akademiker aus der Hansestadt haben ihren großen Traum erfüllen können. Die Ruhr-Universität Bochum und die Humboldt-Universität Berlin sind mit jeweils neun Sportlerinnen und Sportlern vertreten, die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und die FU Hagen mit je sieben. Insgesamt studieren 85 der Nominierten an adh-Mitgliedshochschulen.
Studierende von weiteren Hochschulen:
Sporthochschule Köln (6 Teilnehmende), TU Dortmund (6), Uni Köln (5), Uni Mannheim (4), Uni des Saarlandes (4), HS Ansbach (4), Uni Freiburg (4), Uni Duisburg-Essen (4), Uni Heidelberg (3), Uni Tübingen (3), SRH Fernhochschule Riedlingen (3), TU München (3)