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Aktuell im LSVS

23.04.2012

Ringer lösen ein Ticket bei Olympia-Quali in Sofia

Die Ringerin Alexandra Engelhardt (48 kg/KSG Ludwigshafen) erreichte am Sonntagnachmittag beim Olympia-Qualifikationsturnier in Sofia (BUL) das Finale. Damit löste die EM-Dritte die Fahrkarte nach London 2012, die es für die beiden Finalisten jeder Gewichtsklasse gab. Ausschlaggebend war der Schultersieg im Halbfinale gegen Sarianne Savola (Finnland).

Gleich zum Auftakt des dritten und letzten Kampftages hatte Alexandra Engelhardt Liliana Costa Dos Santos (Portugal) souverän in 2:0 Runden bezwungen und auch im Viertelfinale Henriette Slattum (Norwegen) keine Chance gelassen. Gegen Sarianne Savola (Finnland) gelang der DRB-Starterin ein Schultersieg in Runde eins. Damit stand Alexandra Engelhardt im Finale der Polin Iwona Matkowska gegenüber, gegen die sie in 0:2 Runden unterlag. "Da war die Spannung natürlich auch etwas raus, wichtig war der Sieg im Halbfinale, mit dem das wichtige Olympiaticket gelöst wurde", so auch ein gelöster Frauen-Bundestrainer Jörg Helmdach, dem damit ein großer Stein vom Herzen fiel. „Es war sehr schwer, das Gewichtslimit zu schaffen, da haben sich der ganze Trainerstab und auch viele Sportler um mich gekümmert und mir geholfen", bedankte sich Alexandra Engelhardt beim gesamten DRB-Team.

"Ohne Olympiaticket in Sofia, wäre der Druck für die beiden 'Weltturniere' in Taiyuan (CHN) und Helsinki (FIN) an den kommenden Wochenenden riesengroß geworden", hatte das Europa-Turnier in Sofia auch aus Sicht von DRB-Delegationsleiter Frank Heinzelbecker einen versöhnlichen Abschluss gefunden. Und fast wäre es noch ein weiteres Ticket für London für das DRB-Team im griechisch-römischen Stil geworden, denn Schwergewichtler Ralf Böhringer (120 kg/KSV Aalen 05) hielt die Fahrkarte nach London sozusagen schon in den Händen, als er sich eine Ellenbogenverletzung zuzog und den Halbfinalkampf gegen Ewgeni Orlow (Ukraine) in der dritten- und entscheitenden Runde aufgeben musste. "Es ist schon ärgerlich, dass er von dieser Verletzung gestoppt wurde", kochte Bundestrainer Jannis Zamanduridis, der dabei auch ein Foul des Ukrainers sah, das zur Ellenbogenverletzung Böhringers führte. Der Athlet des OSP Rheinland-Pfalz/Saarland kämpfte zwar weiter, war jedoch chancenlos, so dass Zamamduridis das Handtuch warf, um seinen Athleten zu schützen. Der zweite deutsche Starter Oliver Hassler (96 kg/RG Hausen-Zell) musste gegen den Italiener Daigoro Timionchini eine schmerzliche 0:2-Rundenniederlage einstecken und war damit bereits nach dem ersten Duell aus dem Rennen um die begehrten Olympiatickets.

Timo Badusch (74 kg/KSV Köllerbach) hätte am zweiten Wettkampftag des Olympia-Qualifikationsturnieres in Sofia (BUL) zum Helden werden können, doch nach zwei hart erkämpften Siegen, landete der Saarländer im Viertelfinale gegen Ionel Puscasu (ROU) aus einem eigenen Angriff heraus, auf beiden Schultern. "Kreiden wir es seiner Ungestümtheit und Unerfahrenheit an", schüttelt Bundestrainer Jannis Zamanduridis ungläubig den Kopf, denn es war in der ersten Runde beim 0:1-Rückstand noch eine Minute zu ringen, als Badusch seinen 'Alles-oder-Nichts-Wurf' wagte und auf den Schultern landete. Dabei begann der Tag für Timo Badusch sehr gut; der junge Köllerbacher wuchs gleich im ersten Duell gegen Dmytro Pyschkow (Ukraine) über sich hinaus und bezwang diesen international erfahrenen Kontrahenten in 2:1 Runden. Auch gegen Aleksandrs Visnakows (LAT) ging Badusch bis an die Leistungsgrenze, wobei ihm Bundestrainer Jannis Zamanduridis mit seinem Einspruchsrecht die zweite Runde rettete. Den dritten Durchgang gewann der Saarländer und stand damit gegen Ionel Puscasu im Viertelfinale.

Ramsin Azizsir (84 kg/ASV Hof) profitierte zunächst von einer Verletzung seines Kontrahenten Petar Balo (SRB), der sich im Bodenkampf der ersten Runde das Knie verdrehte und aufgeben musste. Gegen Amer Hrustanovic (AUT) unterlag der Ringer vom ASV Hof dann allerdings in 0:2 Runden im Viertelfinale. Zwar konnte Azizsir in der Hoffnungsrunde weiterringen, doch unterlag der DRB-Starter auch dort gegen Hrach Hovhannisyan (ARM) und schied damit endgültig aus. Dabei haben die Kämpfe im Finale, aber erst recht in der Hoffnungsrunde und um Bronze untergeordneten Rang, denn nur die beiden Finalisten erhalten ein Ticket für London 2012.

Dreimal Rang fünf gab es für die deutschen Freistil-Ringer am ersten Wettkampftag der Olympia-Qualifikation in Sofia (BUL), Olympiatickets gab es nur für die beiden Finalisten. "Dennoch denke ich, dass sich meine Mannschaft mit drei Ringern im Halbfinale gut verkauft hat, wobei Nick Matuhin am morgigen Samstag noch seine Chance hat", verweist Freistil-Bundestrainer Alexander Leipold vor allem auf Robin Ferdinand, der noch im Juniorenbereich kämpft und sich mit zwei Schultersiegen in das Halbfinale der Gewichtsklasse bis 96 kg kämpfte.

Mit Martin Daum (66 kg/KSV Seeheim), Marcel Ewald (55 kg/SV Weingarten) und Youngster Robin Ferdinand (96 kg/ASV Boden) erreichten am ersten Wettkampftag des Olympia-Qualifikationsturnieres in Sofia (BUL) gleich drei deutsche Ringer das Halbfinale. Ein Sieg dort - und der damit verbundene Einzug ins Finale hätte für jeden der drei deutschen Starter ein Olympia-Ticket bedeutet. Doch es sollte nicht sein, Marcel Ewald unterlag dem Georgier Wladimer Khinchegaschwili in 0:2 Runden und auch Robin Ferdinand verlor seinen Halbfinalkampf gegen George Gogschelidze (GEO). Martin Daum kämpfte, wühlte und ackerte, doch gegen Devid Safaryan (ARM) unterlag der DRB-Starter dann doch in 0:2 Runden. "Natürlich ist es ärgerlich wenn drei deutsche Ringer ein Olympiaticket schon in greifbarer Nähe haben, doch enttäuscht bin ich nicht, im Gegenteil eher ermutigt, denn mit drei Halbfinalisten haben wir im Vorfeld nicht gerechnet", so Frank Heinzelbecker, der die drei DRB-Teams in Sofia als Delegationsleiter betreut. Am Abend gab Marcel Ewald (55 kg/SV Weingarten) gegen Francesco Sanchez Parra (ESP) auf, zu sehr plagte den Weingartener eine Leistenverletzung. Martin Daum (66 kg/KSV Seeheim) unterlag Yan Ceaban (ROU) in 0:2 Runden und Robin Ferdinand (96 kg/ASV Boden) wurde von Nicolai Ceban (MDA) im Kampf um Bronze noch in Runde eins auf beide Schultern gedrückt.

Dabei begann der erste Wettkampftag vielversprechend, Tim Schleicher (60 kg/SV Johannis Nürnberg) bezwang zum Auftakt Oleksandr Madyarchyk (GBR) in 2:0 Runden, unterlag dann jedoch Toghrul Asgarov (AZE), der das Finale erreichte. Schleicher damit in der uninteressanten Hoffnungsrunde, da die beiden zu vergebenden Tickets nach London, an die beiden Finalisten gingen. Tim Schleicher unterlag auch in diesem Duell gegen Aleksandr Kontoew (BLR) und schied aus.

Andriy Shyyka (74 kg/KSV Köllerbach) warf Olegk Motsalin (GRE) aus dem Rennen, verlor jedoch seine Viertelfinalbegegnung gegen den Weißrussen Murad Gaidarow und war schied damit aus. Gabriel Seregelyi (84 kg/KSC Hösbach) musste gleich im Auftaktduell gegen Edgaras Voitechovskis (LTU) eine Punktniederlage hinnehmen und war damit ebenfalls aus dem Rennen.

Der Youngster  im deutschen Freistilteam, Robin Ferdinand glänzte zum Auftakt mit einem Schultersieg über Warntan Aparian (CYP), der deutsche Juniorenringer ließ im Viertelfinale gleich noch einen Schultersieg gegen den Armenier Edgar Yenokyan folgen und stand damit überraschend im Halbfinale.

Martin Daum kämpfte sich mit Siegen über Stelios Mama (CYP), Wilson Ndregjoni (ALB) und Zurabi Iakobaschwili (GEO) ins Halbfinale, Marcel Ewald bezwang in seinem Auftaktduell den Schweizer Urs Wild und stand damit bereits im Halbfinalduell, dass er gegen Wladimer Khinchegaschwili (GEO) verlor.
Text: Jörg Richter