Neue Dimensionen: 27 Sportarten, 350 MedaillenentscheideNach den Olympischen Spielen ist die Sommer-Universiade die größte Multi-Sportveranstaltung der Welt. Die diesjährige Universiade soll alle bisherigen Veranstaltungen in den Schatten stellen: Die russischen Ausrichter haben mit 27 Sportarten und über 350 Medaillenentscheidungen das Programm deutlich ausgeweitet. Neben den 13 klassischen Kernsportarten Basketball, Fechten, Fußball, Judo, Kunst- und Gerätturnen, Leichtathletik, Rhythmische Sportgymnastik, Schwimmen, Tennis, Tischtennis, Volleyball, Wasser- und Turmspringen sowie Wasserball sind in Kazan 14 weitere optionale Sportarten vertreten. Während Badminton, Beachvolleyball, Gewichtheben, Hockey, Kanusprint, Ringen, Rudern, Schach und Schießen bereits bei früheren Universiaden ausgetragen wurden, geben die Sportarten Belt-Wrestling, Boxen, Rugby, Sambo und Synchronschwimmen ihr Debüt. Neben den sportlichen Höchstleistungen ist die Kommunikation unter den Studierenden über alle Nationen und Kulturen hinweg ein besonderes Charakteristikum der Veranstaltung. Die Verbindung von Spitzensport und persönlichem Austausch macht die besondere Atmosphäre und Anziehungskraft der Universiaden aus, die auch von etablierten Sportstars sehr geschätzt wird.
Die deutsche Mannschaft besteht voraussichtlich aus 141 studentischen Spitzensportlern, die in 18 Sportarten an den Start gehen. Dies sind: Badminton, Basketball, Beachvolleyball, Fechten, Gerätturnen, Gewichtheben, Hockey, Judo, Kanusprint, Leichtathletik, Ringen, Rudern, Schach, Schießen, Schwimmen, Tennis, Tischtennis und Wasserspringen. Insgesamt umfasst das deutsche Team mit der Delegationsleitung, den Trainern, Betreuern, Ärzten und Physiotherapeuten rund 200 Personen.adh-Sportdirektor Thorsten Hüsch erläutert: „Zur Sommer-Universiade werden viele Nationen ihre Top-Athleten entsenden. Insbesondere die führenden Sportnationen aus Asien und Osteuropa treten in den meisten Sportarten mit ihren WM- oder Olympiateams an. Im deutschen Universiade-Team stehen in diesem Jahr vor allem die Nachwuchsathleten im Vordergrund. Sie sollen über die Universiade Erfahrung und Motivation sammeln, um für den kommenden Olympischen Zyklus bis zu den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro in den A-Kaderbereich vorzudringen.“
Dennoch zeigt Hütsch sich optimistisch was die Medaillenchancen und die Aussicht auf Top-Ten-Platzierungen der deutschen Mannschaft anbelangt: „Wir haben die Nominierungskriterien erneut angepasst, um auch in diesem Jahr ein international konkurrenzfähiges Team zu entsenden. Insbesondere im Gerätturnen, Sportschießen, Rudern, Beachvolleyball, Kanusprint und Schwimmen haben die deutschen Sportlerinnen und Sportler gute Chancen auf Edelmetall.“Erstmals nach 2003 ist der adh wieder in der Sportart Gerätturnen vertreten. Vor allem das Herrenteam um den deutschen Turner Fabian Hambüchen (DSHS Köln) weckt Hoffnungen auf Finalplatzierungen. Auch bei den Damen sind mit der Olympia-Teilnehmerin Kim Bui (Uni Stuttgart) und Lisa Hill (HdM Stuttgart) zwei vielversprechende Athletinnen am Start, die bei der Medaillenvergabe mitmischen möchten. Bei den Schützen wird Gordon Gosch (Uni Göttingen) im Wurfscheibenwettbewerb versuchen, seine Universiade-Bronzemedaille aus dem Jahr 2011 zu verteidigen. Nach einer erfolgreichen Generalprobe bei der Studierenden-Weltmeisterschaft 2012 in Kazan blickt das deutsche Ruderteam optimistisch auf die Universiade. Mit Phillip Wende (TU Freiberg) ist unter anderem ein Goldmedaillengewinner der Olympischen Spiele 2012 im Männer-Einer am Start. Wende wird all seine Qualitäten in die Waagschale werfen, um an den Olympia-Erfolg anzuknüpfen. Im Beachvolleyball haben sich die amtierenden Studierenden-Weltmeister Armin Dollinger (Private Fern-HS Darmstadt) und Jonas Schröder (Uni Mainz) eine Podestplatzierung zum Ziel gesetzt. Mit einer Medaille möchte auch der Freiwasserschwimmer und Olympia-Achte, Andreas Waschburger (FHSV Saarbrücken), seine Universiade-Teilnahme krönen.
Die Mannschaftsmitglieder in den Sportarten Leichtathletik und Basketball sowie die Ruderteams im Leichtgewichts-Einer und Leichtgewichts-Doppelvierer werden nach dem 24. Juni bekannt gegeben.