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Aktuell im LSVS

01.03.2017

Sieben Medaillen in Sindelfingen


Eine strahlende Francine Philipp vom LC Rehlingen. Foto: Lutwin Jungmann und Dirk Gantenberg.

Die saarländischen Nachwuchs-Leichtathleten lieferten bei den Deutschen Jugend-Hallen- und Winterwurfmeisterschaften überzeugende Leistungen ab.

Joana Staub (LC Rehlingen) ging als Jahresschnellste über 1.500 Meter an den Start und wurde ihrer Favoritenrolle gerecht. Nach verhaltenem Beginn (800 Meter in 2:33 Minuten) übernahm die Saar-Jugendrekordlerin drei Runden vor Schluss die Führung. Ein Antritt und schon war das bis dahin kompakte Feld gesprengt. Nur die Dortmunderin Patricia de Graat heftete sich in zunächst bedrohlicher Weise an die Fersen der Rehlingerin, bis sie 300 Meter vor dem Ziel Joana Staub davonziehen ließ. „Unsere Taktik ist voll aufgegangen. Es war geplant, dass ich mich zurückhalte und dann sehe, was geht“, erläuterte Joana Staub, die eine Woche zuvor bei den Aktiven-Meisterschaften als Vierte über 800 Meter tief beeindruckt hatte. 

Nachwuchshammerwerfer Fabio Hessling (LAC Saarlouis) holte bereits seinen dritten Titel in Folge bei deutschen Winterwurfmeisterschaften. Dem 17-Jährigen gelangen zwar nur zwei gültige Versuche, beide hätten aber zum Sieg gereicht. Im fünften Durchgang steigerte er sich auf die Saisonbestweite von 63,72 Metern und steht nun vor seinem Debüt in der Jugend-Nationalmannschaft. „Ich freue mich über meinen Hattrick, und ich freue mich über die Qualifikation für den U20-Länderkampf in der nächsten Woche. Die Weite hätte aber besser sein können, da ich schon zwei Meter weiter geworfen habe", sagte Fabio Hessling. 

Der 17-jährige Speerwerfer Tomas Schlegel (LC Rehlingen), der letzten Sommer in der Klasse U18 mit dem 700-Gramm-Speer einen neuen Landesrekord aufgestellt hatte, trumpfte in Sindelfingen gleich im ersten Versuch groß auf, kam auf 63,63 Meter und wurde U20-Vizemeister im Speerwurf. „Die Platzierung war natürlich super. Die Weite war im Allgemeinen und dafür, dass es mein erster Wettkampf mit dem 800-Gramm-Speer war, ganz ordentlich“, freute er sich. „Leider habe ich mich aber schon im ersten Versuch leicht an der Leiste verletzt und daher die letzten vier Versuche ausgelassen.“

In seinem ersten U18-Jahr schaffte Jonas Freyler (TV Homburg) gleich den Sprung aufs Siegerpodest. Der letztjährige deutsche U16-Meister im Diskuswurf wurde deutscher Vizemeister. Mit 50,23 Metern stellte er eine persönliche Bestleistung mit dem 1,5 Kilogramm schweren Diskus auf und war bester Werfer seines Jahrgangs. „Ich hätte es mir nicht besser vorstellen können. Innerlich war mein Gedanke: ‚Podest wäre unfassbar.’ Das war wirklich für mich unglaublich“, konnte er sein Glück kaum fassen.

Bronze mit Landesrekord

„Es hat Spaß gemacht“, strahlte Francine Philipp (LC Rehlingen), nachdem sie über 200 Meter den ersten von zwei Finalläufen souverän gewonnen hatte. Mit der fabelhaften Zeit von 24,26 Sekunden hatte sie sich damit nicht nur den dritten Platz und die Bronzemedaille gesichert, sondern auch den 21 Jahre alten saarländischen Hallenrekord der U20 von Sandra Abel um fünf Hundertstelsekunden unterboten. Die vielseitige 17-Jährige hatte am 29. Januar in Hamburg bereits als Deutsche Fünfkampfmeisterin der U18 glänzende Leistungen gezeigt. Als U18-Athletin war sie mit 24,57 Sekunden als schnellste Deutsche des Jahres nach Sindelfingen gekommen und stellte sich der U20-Konkurrenz. Im Vorlauf steigerte sie sich auf 24,55 Sekunden und nur zwei Stunden später im Finale auf die neue Rekordmarke.

Für eine weitere positive Überraschung sorgte die 16-Jährige Lara Latz (LV Merzig) im Speerwurf. In der Altersklasse U18 gelang ihr gleich im zweiten Versuch mit glatten 48,00 Metern eine neue Bestleistung, womit sie die Führung übernahm. Als Nummer 15 der Meldeliste angereist schockte sie damit die favorisierte Konkurrenz, die nicht mit ihr als Medaillenkandidatin gerechnet hatte. Ihr bisheriger Hausrekord stand seit Sommer 2015 bei 45,72 Metern. So dauerte es bis zum fünften Versuch, bis die Bundeskaderathletin und spätere Siegerin Leonie Tröger (Halle) mit 49,54 Metern konterte. Im letzten Durchgang wurde Lara Latz zwar noch von Marie Bertl (Jena; 48,55 m) auf den Bronzerang verdrängt, das tat der Freude aber keinen Abbruch.

Im Hammerwurf sind die Zott-Drillinge vom TV Limbach zu Jahresbeginn in die U20-Kategorie aufgestiegen. Diesmal erwies sich Katharina Zott als Beste der Drei und sicherte sich mit 51,09 Metern die Bronzemedaille. Sie ging allerdings genau wie ihre beiden Schwestern angeschlagen durch eine Erkältung in den Wettkampf. „Dafür war es akzeptabel und für die Verhältnisse ein guter Wettkampf. Bei der Weite wäre noch mehr gegangen, aber Platz drei im ersten Jahr U20 ist ganz ordentlich“, freute sie sich. Annalena Zott konnte sich über ihren ersten 50-Meter-Wurf mit dem Vier-Kilogramm-Hammer freuen und belegte mit 50,44 Metern Platz fünf vor Franziska Zott mit 49,99 Metern.

Unbedingt erwähnenswert sind die weiteren Endkampfplatzierten, die fast ausnahmslos Bestleistungen erzielten. Im Hammerwurf der U18 übertraf Konstantin Moll (LC Rehlingen) als Vierter erstmals die 60 Meter mit 60,80 Metern. Seine Disziplinkollegin Hannah Setter (LV Merzig) schleuderte den Hammer nach zwei ungültigen Versuchen auf die Bestweite von 55,23 Metern und freute sich über ihren sechsten Platz. Bis zur Höhe von 2,03 Metern lag Hochspringer Ferdinand Bopp (LAZ Saar 05 Saarbrücken) fehlerfrei auf dem Bronzerang. Bei 2,06 Metern benötigte er aber drei Versuche und wurde deshalb auf Rang vier verdrängt.

Extrem eng ging es auch über 60 Meter Hürden der weiblichen Jugend zu. Celina Schweizer (LC Rehlingen) und Hannah Schopper (TV St. Wendel) qualifizierten sich beide über Vor- und Zwischenläufe für das Finale. Dort fehlten Celina Schweizer als Vierter mit 8,64 Sekunden gerademal zwei Hundertstelsekunden zu Bronze. Hannah Schopper, die auf Platz 7 landete, zeigte ihre beste Leistung im Zwischenlauf mit 8,72 Sekunden. Valentin Moll (LC Rehlingen) belegte in seinem ersten U20-Jahr im Kreise der Kugelstoß-Hünen mit 17,54 Metern Rang fünf.

(Text: Manuel Keil/Lutwin Jungmann; Fotos: Lutwin Jungmann und Dirk Gantenberg).

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