LSVS - Newsdetail-Aktuell

Aktuell im LSVS

08.06.2012

Volleyball: Saarlandauswahl mit Platz neun beim Bundespokal

Die Volleyball-Saarlandauswahl der Jahrgänge 1996/97 war beim Bundespokal in Hannover erfolgreich. Foto: svv.

Die Volleyball-Saarlandauswahl der Jahrgänge 1996/97 war beim Bundespokal in Hannover erfolgreich. Foto: svv.

Für die Mädchen der saarländischen Volleyball-Landesauswahl des Jahrgangs 1996/97 stand nach den beiden Regionalbundespokalturnieren in Neutraubling (2010) und Dresden (2011) in diesem Jahr vom 01. bis 03. Juni der gesamtdeutsche Vergleich beim Bundespokal in Hannover auf dem Terminplan.

Bereits am Donnerstag den 31. Mai ging es zusammen mit der männlichen Auswahl auf die Reise in die Hauptstadt Niedersachsens, um dort die interne Zielsetzung (mindestens Platz 10 und damit Qualifikation für den A-Pokal in 2013) in die Tat umzusetzen. Dass sich dieses Unterfangen aufgrund der körperlichen Unterlegenheit gegenüber den meisten anderen Landesverbänden als schwierig gestalten würde, war den Mädchen nach den Erfahrungen der letzten Jahre bereits bewusst. Zudem gestaltete sich die Vorbereitung aufgrund vieler Wettkämpfe mit Vereins- und Schulmannschaften etwas schwierig und es galt die verletzungsbedingten Ausfälle von Leonie Dewes und Alisha Klos (beide SSC Freisen) zu kompensieren. In der abschließenden Trainingswoche konnte in einigen Freundschaftsspielen gegen die Seniorinnen von Saar 05 Saarbrücken, den Oberligisten TV Lebach und den Drittligaaufsteiger TBS Saarbrücken erfolgreich auf höherem Niveau getestet werden.

Das Auftaktspiel gegen Baden-Württemberg begann aus saarländischer Sicht zunächst verhalten und es gelang erst im zweiten Satz ohne zu großen Respekt zu agieren und den groß gewachsenen Spielerinnen aus Süddeutschland Paroli zu bieten. Die Mädels gestalteten den Spielverlauf offen, verpassten aber ärgerlicherweise zum Satzende die Chance, die entscheidenden Punkte zu setzen. Hier fehlte den Mädchen der wirkliche Glaube an den Satzgewinn, der aufgrund der Unsicherheit im baden-württembergischen Spiel durchaus möglich gewesen wäre. Im anschließenden Nachbarschaftsduell mit Rheinland-Pfalz agierten die Mädchen von Anfang an druckvoll, erkämpften den ersten Sieg und sorgten für die Vorentscheidung um den dritten Platz in der Vierergruppe. Einige gut servierte Aufschläge brachten immer wieder Vorteile für die Block-Abwehr wobei das eigene Spiel noch nicht kontinuierlich rund lief und vermeidbare Eigenfehler den zweiten Satz zur Zitterpartie werden ließen.

Im letzten Gruppenspiel gegen die Landesauswahl aus Berlin war bis zur ersten technischen Auszeit das Spiel noch offen. Dann zog Berlin mit seinem starken Aufschlags- und Angriffsspiel davon und wurde seiner Favoritenrolle gerecht. Im zweiten Satz zeigten vor allem die Spielerinnen aus der zweiten Reihe tollen Einsatz und erzielten noch einige freche Punkte gegen den späteren Finalisten. Der deutliche Sieg der Berlinerinnen war hier allerdings nicht in Gefahr.

Somit schlossen die saarländischen Mädels die Vorrunde mit dem dritten Gruppenplatz ab und hatten sich dadurch für die Zwischenrunde (jeweils ein Gruppenzweiter gegen einen Gruppendritten) gegen die Heimmannschaft aus Niedersachsen qualifiziert. Trotz der erneuten körperlichen Unterlegenheit, legten die Saarländerinnen am Samstagmorgen einen tollen Start hin und brachten ihre Gegner in arge Bedrängnis. Leider konnten die herausgespielten Führungen nicht in Satzgewinne verwandelt werden. Niedersachsen konnte im entscheidenden Moment noch ein wenig zulegen, während dem Saarland ein wenig das Glück sowohl bei ein paar riskanten Aufschlägen als auch bei einigen Schiedsrichterentscheidungen fehlte. Dass man überhaupt eine Chance auf die Runde der ersten acht Teams haben sollte, war vorher nicht wirklich einkalkuliert. Dennoch wäre in dieser über weite Strecken auf Augenhöhe geführten Partie auch die direkte Qualifikation fürs Viertelfinale möglich gewesen. Mutige Aktionen am Netz und mehrere stark abgewehrte Angriffe der Gegner brachten Niedersachsen unerwartet in Bedrängnis. Zwei vermeidbare Eigenfehler kosteten letztendlich die Führung zum Satzende und die Chance auf den Tie-Break.

Die Mädchen mussten somit den Gang in die Runde der Plätze 9-15 antreten und gleichzeitig die Enttäuschung über die verpasste Chance schnell vergessen um mit neuer Motivation weiter für das gesetzte Ziel zu kämpfen. Die nun folgende Zwischenrundengruppe mit Bremen und Schleswig-Holstein musste gewonnen werden um das Spiel um Platz 9 zu erreichen und die landesinterne Hürde von Platz 10 zu meistern. Bremen siegte erst 2:0 gegen Schleswig-Holstein und war anschließend Gegner des Saarlandes. Mit dem Ziel vor Augen setzten die Mädchen alle Hebel in Bewegung und ackerten für jeden einzelnen Punkt. Der Annahmeriegel um die beiden Außenangreiferinnen Svenja Zapp und Kim Schwan sowie Diagonalspielerin Anna-Lena Lesch wurde immer sicherer und ließ sich auch bei Fehlern nicht aus der Ruhe bringen. Zuspielerin Ellen Fassbender bediente vor allem gut über die Außenposition, wo vor allem Svenja und Kim mit harten Angriffen und geschickten Lobs zu überzeugen wussten. Nach deutlichem Sieg im ersten Satz, festigte Bremen sein Angriffsspiel und gab sich nicht ohne weiteres geschlagen. Mit tollem Einsatz in der Feldabwehr konnten die letzten Punkte durch das Saarland erzielt werden und ein 2:0-Erfolg stand zu Buche.

Aufgrund Ergebnisse der beiden Spiele von Bremen, hätte dem Saarland rechnerisch ein einziger Satzgewinn gegen Schleswig-Holstein gereicht um das Spiel um Platz 9 zu erreichen (was die Trainer den Spielerinnen ja auch nicht immer erzählen müssen…). Ebenso wie Bremen hatte auch Schleswig-Holstein seine entsprechenden Zugpferde im Angriff und war nach wie vor motiviert zu siegen. Mit einem variablen Angriffsspiel, bei dem auf saarländischer Seite auch immer mehr die Mittelblockerinnen Mara Cacioppo und Vanessa Fox im Angriff zu sehenswerten Aktionen kamen, setzte das Team immer bessere Akzente und war hellwach und aufmerksam in Abwehr und Blocksicherung. Der immer flüssigere Spielaufbau brachte häufigen Grund zum Jubeln und einige knallharte Aufschläge übten mächtigen Druck auf den norddeutschen Annahmeriegel aus. Der Jubel über das erreichte Ziel musste aber noch einen weiteren Satz geduldig sein und wie im Rausch überrollten die Saarländerinnen nun das Team aus Schleswig-Holstein, das nur noch vereinzelt eine Antwort parat hatte. Der dritte Zweisatzsieg war perfekt und die Mannschaft feierte mit den mitgereisten Fans die tolle Leistung.

Die Mädchen hatten nun endgültig Blut geleckt und waren fest entschlossen, auch im letzten Spiel des Turniers am Sonntag mit einem Sieg und somit einer einstelligen Platzierung unter den 15 Mannschaften abzuschließen. Gegen die Auswahl Sachsen-Anhalts wurde im ersten Satz nach mehrmaligem Führungswechsel mit einigen cleveren und abgeklärten Aktionen im Angriff über Außen ein knapper Satzgewinn erzielt. Unter lautstarkem Jubel wurden einige lange Ballwechsel zu Punktgewinnen verwandelt und auch mit einigen sehenswerten Schnellangriffen abgeschlossen. Auch im zweiten Satz überzeugte das Saarland durch eine kompakte Mannschaftsleistung und nicht zuletzt durch einige psychologisch wichtige „Monsterblocks“ (Ellen Fassbender) gegen die stärkste gegnerische Angreiferin, die die Stimmung noch mal zum Kochen brachten. Der vierte Zweisatzsieg wurde unter Dach und Fach gebracht und die Mädels hatten mit Platz 9 alle Erwartungen übertroffen. Zusammen mit dem tollen siebten Platz der männlichen Auswahl war dies auch aus der Sicht des saarländischen Volleyballverbandes ein überragendes Gesamtergebnis.

Trainer Matthas Pons zum Turnierverlauf: „Als Trainer der Mannschaft hätte ich es nicht unbedingt erwartet, dass wir sechs Landesverbände hinter uns lassen und die Runde 9-15 als Sieger abschließen. Die Mädels haben sich über den Turnierverlauf hinweg gesteigert und von Spiel zu Spiel immer besser als homogene Einheit funktioniert. Fest entschlossen, einen Platz in den Top 10 zu erzielen, haben sie vor allem nach der Niederlage gegen Niedersachsen alles in die Waagschale geworfen und auch uns als Trainer damit überrascht. Körperliche Überlegenheit der Gegner wurde mit einem phasenweise bärenstarken Aufschlagspiel und Einsatzbereitschaft in der Abwehr ausgeglichen. Zudem übernahmen Spielerinnen wie Svenja Zapp und Kim Schwan Verantwortung in Annahme und Angriff und konnten sich oft gegen die teilweise groß gewachsenen Blockspielerinnen durchsetzen. Anna-Lena Lesch zeigte trotz Knieproblemen vor allem am Samstag und Sonntag ihre Fähigkeiten im defensiven Bereich und war ein Garant für einen soliden Spielaufbau und clevere Punkte am Netz. Ellen Fassbender zeigte als Zuspielerin ihre tolle Entwicklung der letzten eineinhalb Jahre und überzeugte auch am Netz mit gelungenen Finten und starkem Blockspiel. Vanessa Fox und Mara Cacioppo konnten als Mittelblockerinnen oft den eigenen Doppelblock erfolgreich schließen und verwandelten in entscheidenden Momenten mutige Angriffe oder geschickt platzierte Lobs. Von den Ergänzungsspielerinnen bewiesen einige, dass sie sich mit weiterem Trainingseinsatz künftig auch weitere Spieleinsätze verdienen können.“

 

Die Ergebnisse im Überblick:

  • Saarland - Baden Württemberg 0:2 (13:25; 21:25)
  • Saarland - Rheinland Pfalz 2:0 (25:19; 26:24)
  • Saarland - Berlin 0:2 (11:25; 11:25)
  • Saarland - Niedersachsen (19:25; 22:25)
  • Saarland - Bremen 2:0 (25:15; 25:23)
  • Saarland - Schleswig-Holstein 2:0 (25:18; 25:13)
  • Saarland - Sachsen-Anhalt 2:0 (26:24; 25:16)

Für das Saarland gingen folgende Spielerinnen an den Start:
Svenja Zapp, Helena Heinrich, Hannah Puhl, Henrike Schirra, Sophie Strässer, Ellen Fassbender (alle TV Lebach), Kim-Marie Schwan, Vanessa Fox (beide SSC Freisen), Carolin Salzmann, Mara Cacioppo (beide TV Göttelborn), Myriam Schönenberger (TV Quierschied), Anna-Lena Lesch (VC Warndt).

 

Endstand weibliche Jugend:

1. Nordrhein-Westfalen
2. Berlin
3. Sachsen / Baden-Württemberg
5. Niedersachsen
6. Hessen
7. Bayern
8. Brandenburg
9. Saarland
10. Sachsen Anhalt
11. Mecklenburg Vorpommern
12. Bremen
13. Hamburg
14. Rheinland Pfalz
15. Schleswig Holstein

 


Ausdrucken  Fenster schließen