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08.06.2012

Volleyball-Saarlandauswahl wird Siebter beim Bundespokalturnier

Beim Bundespokal in Hannover sicherte sich die Saarlandauswahl den siebten Platz und wear damit so erfolgreich wie kein saarländisches Team zuvor. Foto: svv.

Beim Bundespokal in Hannover sicherte sich die Saarlandauswahl den siebten Platz und wear damit so erfolgreich wie kein saarländisches Team zuvor. Foto: svv.

Beim Bundepokalturnier in Hannover verlor die männliche Landesauswahl der Jahrgänge 1995/96 gegen ein Team mit vier Jugendnationalspielern nur knapp 13:15, schlug den Bundespokalsieger Nord Niedersachsen und das Leistungszentrum Berlin, ließ die Württemberger Kaderschmiede hinter sich und hatte am Ende den zum besten Spieler des Turniers gewählten Volleyballer in den eigenen Reihen.

Am ersten Juli Wochenende ging es für den 95/96 Kader zum Bundespokal nach Hannover. Für das Saarland traten Moritz Reichert, Samuel Iacopetta, Lukas Scholtes, Lukas Gross, Jerome Klauck, Oliver Röhm, Jakob Ruf (alle TV Bliesen), Tim Konrad (DJK Rastpfuhl Rußhütte) und Till Hoffmann (TV Wiesbach) an. Die Vorbereitung auf den Bundespokal gestaltete sich sehr schwierig, da Moritz Reichert als Spieler des Internats Frankfurt nicht immer zur Verfügung stand und sich Samuel  Iacopetta 10 Tage vor Beginn des BPT das Gelenk des kleinen Fingers der Schlaghand gebrochen hatte. Daher wurde Till Hoffmann als Libero eingesetzt und Tim Konrad spielte als Mittelblocker. Da beide auf diesem Niveau noch keinerlei Erfahrung hatten, wurde die Erwartungshaltung nach dem Gewinn der beiden Bronzemedaillen bei den vorherigen kleinen Bundespokalen der saarländischen Delegation reduziert, denn keiner konnte die nördlichen Gegner und das eigene Leistungsvermögen richtig einschätzen.

Dem Saarland wurden Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein als Gruppengegner zugelost. Mit der Hilfe von Tapestreifen und zusammengebissenen Zähnen konnte Samuel Iacopetta schließlich doch als Libero mitspielen. Hamburg erschien zwar als einfacher Gegner, doch die saarländische Mannschaft litt ein wenig unter Konzentrationsschwächen. Unnötige Eigenfehler und die Umstellung in der Abwehr brachten die Hamburger immer wieder ins Spiel, so dass am Ende zwar ein 2:0 zu Buche stand, dies aber wenig überzeugend war und für das anstehende Spiel gegen Niedersachsen nichts Gutes in Aussicht stellte.

„Niedersachen ist der amtierende Bundespokalsieger Nord und dem SVV Kader war klar, hier gibt es nichts zu gewinnen.“ Die Vorgabe des Trainers war es, Kräfte zu schonen, dass Spiel zu verteilen und die „Sache“ locker an zu gehen. Dies gelang so gut, dass jede Aktion klappte und der klare Favorit die SVV Auswahl nicht ernst nahm. Diesen Fehler sollte man nicht machen, in den vergangenen beiden Jahren hatten die Jungs schon oft bewiesen, dass man in der Lage war, sich auch aus aussichtslosen Lagen zu befreien. So konnten die Saarländer gegen die Favoriten aus Niedersachsen lange Zeit gut mithalten. Schließlich nutzte die SVV-Auswahl ihre Chancen und konnte überraschend gewinnen.

Mit diesen beiden Siegen hatten die Jungs nun die nicht für möglich gehaltene Chance, mit einem Sieg gegen Schleswig Holstein Gruppenerster zu werden und einen Platz unter den besten acht Teams sicher zu haben. Ein Erfolg, den bis dahin noch kein saarländisches Team erreicht hatte.

Gegen Schleswig-Holstein kam es zu einem Nervenkrimi. Die beiden ersten Partien hatten Kraft gekostet und die Bedeutung der Partie hatte sich im Kopf festgesetzt, so dass ein wenig die Leichtigkeit abhanden gekommen war. Nach einem Sieg im ersten Satz mussten sich die Saarländer im zweiten Satz geschlagen geben. Auch im dritten und entscheidenden Satz konnten sich die Saarländer nicht deutlich absetzten, gewannen jedoch knapp mit 15:13. Erleichtert freuten sich die Spieler, denn sie hatten schon jetzt die Erwartungen deutlich übertroffen.

Der zweite Tag war an Dramatik nicht zu überbieten. Er zeigte, wie eng Freud und Leid beim Volleyball zusammen liegen und welche Faszination diese Sportart ausüben kann.
In Spiel gegen Brandenburg ging es um eine Medaille. Der Sieger des Spiels war automatisch für das Halbfinale qualifiziert und hatte somit eine Medaille sicher.

Entsprechend motiviert gingen sowohl die Brandenburger als auch SVV Auswahl in diese Partie. Die Saarländer wurden zunächst als die unterlegene Mannschaft eingeschätzt, zumal ihnen in den Reihen der Brandenburger drei Jugendnationalmannschaftsmitglieder gegenüber standen. Doch die SVV-Auswahl wuchs über sich hinaus und konnte den ersten Satz sogar für sich entscheiden. Im zweiten Satz und dem entscheidenden Tie Break mussten sie sich jedoch geschlagen geben. Damit sind die Saarländer zwar knapp an einer Medaille vorbeischrammt, konnten aber durch ihre überzeugende Leistung viel Anerkennung und Respekt gewinnen.

Nun ging es in das beschwerliche Spiel gegen Hessen, dass darüber entscheiden sollte, ob man um Platz 5 und 6 oder Platz 7 und 8 spielen sollte. Beide Teams kamen nur schwer ins Spiel und kein Team war in der Lage, sich vom anderen abzusetzen. Die Saarlandauswahl musste nach dem Spiel gegen Brandenburg schließlich eine weitere knappe Niederlage verdauen, da auch da Spiel gegen Hessen in der Verlängerung mit 13:15 verloren ging. Damit stand fest, dass die Saarlandauswahl im einzigen Spiel am Sonntag gegen die Jungs aus Berlin um Platz 7 und 8 spielen würde. Noch immer eine tolle Platzierung für eine saarländische Landesauswahl, aber nach den beiden knappen Niederlagen kein rechtes Trostpflaster.

Im Spiel gegen Berlin waren es dann die Saarländer, die mit mehr Energie und Motivation spielten und verdient beide Sätze gewinnen konnten. Damit sicherten sie sich den hervorragenden siebten Platz beim großen Bundespokal. Nicht nur das Ergebnis, sondern auch die Einstellung des Teams nötigt allen Respekt ab.Höhepunkt war aus saarländischer Sicht dann sicher die Wahl von Moritz Reichert zum besten Spieler aller anwesenden Teams.

Mit diesem Ergebnis hat der männliche saarl. 95/96 Kader folgende Bilanz vorzuweisen:

 

  • Bronzemedaille beim Bundespokal Süd im Herbst 2010 in Neutraubling
  • Bronzemedaille beim Bundespokal Süd im Herbst 2011 in Dresden
  • Platz 7 beim großen Bundespokal im Juli 2012 in Hannover (und damit die Qualifikation für den A-Pokal im Sommer 2012).

Damit ist dieser Kader der erfolgreichste Kader des saarländischen Volleyballverbandes seit Bestehen des Verbandes.

 


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