Mehrere Hundert Zuschauer waren Zeuge des Bliesener Erfolgs bei der Deutschen Meisterschaft in eigener Halle, der mit vier spannenden Siegen auf hohem Niveau seinen Lauf nahm. Ein großes Interesse am Bliesener Auftritt gab es bereits in der Vorrunde, als mit dem TSV Mühldorf der amtierende Deutsche Meister Auftaktgegner des TVB war. Mühldorf sicherte sich mit einer kompakten Leistung den ersten Durchgang. Im Anschluss überraschte der TV Bliesen mit starkem Spiel und konnte das Spiel ausgleichen. Im Entscheidungssatz setzte sich Bliesen in einem wahrhaftigen Krimi mit 18:16 durch. Im zweiten Gruppenspiel stand mit dem Moerser SC ein heißer Finalkandidat auf der anderen Netzseite. Mit einer höheren Eigenfehlerquote musste sich Moers letztendlich dem TV Bliesen ebenfalls mit 1:2 geschlagen geben. Somit hatten es die saarländischen Jungs gegen den TV Hausen in der Hand, aus eigener Kraft den Gruppensieg und den direkten Einzug ins Viertelfinale zu erzielen. Dies gelang trotz einer Schwächephase im zweiten Satz am Ende souverän und das Viertelfinale am Sonntagmorgen war gebucht.
Bereits um 9 Uhr war angerichtet für das sonntägliche Viertelfinale gegen den VC Potsdam-Waldstadt, der mit fünf Spielern über 2 Metern Körpergröße antrat. Nach holprigem Start konnte Trainer Gerd Rauch seine Mannschaft besser einstellen und Kapitän Moritz Reichert sorgte in Annahme und Angriff für den Unterschied. Nach einem heißen Tanz im ersten Durchgang, als der überragende Fanblock die Mannschaft immer wieder nach vorne peitschte, konnte Bliesen im zweiten Durchgang sein kompakteres Spiel durchziehen und am Ende mit 2:0 sensationell ins Halbfinale einziehen.
Gegen den Moerser SC verlor Bliesen das Halbfinale im Anschluss mit 0:2 und belegte Rang 3. Der Moerser SC, der am Sonntag einen sehr starken Tag erwischte, zog verdient ins Finale gegen den VfB Friedrichshafen ein. Für Bliesen war mit dem dritten Platz und der Bronzemedaille ein Traum in Erfüllung gegangen. "Ohne den überragenden Gruppensieg wäre in einem Viertelfinale gegen Friedrichshafen der Traum von der Medaille vielleicht geplatzt. Wir konnten zwar den letzten Schritt nicht machen, sind aber kein bisschen traurig sondern überaus stolz." schildert Gerd Rauch seine Eindrücke.
In einer hochklassigen Finalpartie konnte sich der VfB Friedrichshafen im ersten Durchgang zwar einen Vorsprung erspielen, verlor allerdings überraschend den Faden und den Satz. Friedrichshafen, das die körperlich und spielerisch beste Mannschaft stellte, glich im Anschluss aus und begrub die Moerser Träume vom DM-Titel im entscheidenden Tie-Break relativ deutlich.